Hochzeitsbräuche

Hochzeitsbräuche
Altbewährt & gern gesehen

Hochzeitsbräuche sind alles andere als ein alter Hut und bis heute nicht von der Hochzeitsfeier wegzudenken.

Egal, ob dabei eine Braut entführt, das Paar mit Reis beworfen oder ein Stamm zersägt wird – hier bekommen Sie einen Überblick über die zehn beliebtesten Bräuche und ihre Ursprünge.

Polterabend
Der Polterabend gilt als einer der ältesten Bräuche und wird in die vorchristliche Zeit geschätzt. Vor dem Tag der Hochzeit treffen sich Brautpaar mit Familie und einigen Freunden, um Porzellan und Steingut zu zerschmettern. Dies dient der symbolischen Vertreibung von bösen Geistern. Anschließend ist es die Aufgabe des Paares, die Scherben zusammen zu kehren. Vorsicht jedoch vor Glas: Das Zerschlagen dieses Materials bedeutet vor der Hochzeit großes Unglück!

Reis
Jeder kennt sicherlich den Brauch, der ausgeführt wird, wenn das Brautpaar aus der Kirche oder aus dem Standesamt kommt: Die Gäste verlassen vor den frisch Vermählten die Räumlichkeiten, stellen sich zu beiden Seiten der Tür auf und bewerfen das Paar mit Reis. Mittlerweile gibt es zahlreiche Variationen dieser Tradition, denn vor vielen Kirchen und Standesämtern ist das Werfen mit Reis leider untersagt. Beispielsweise werden Seifenblasen-Fläschchen an die Gäste verteilt, die diese benutzen können, wenn Braut und Bräutigam die Kirche verlassen. Oder die Hochzeitsgesellschaft lässt Helium-Ballons steigen, an denen Karten mit der Adresse des Brautpaares befestigt sind. So kann es sich nach der Hochzeit über die Post der Finder freuen.

Sägen
Viele Brautpaare müssen schon direkt nach der Trauung die erste Prüfung bestehen: Dazu haben Familie oder Freunde einen Sägebock mit einem dicken Holzstamm präpariert, den das Pärchen nun zersägen muss. Als Hilfsmittel dient eine Schrotsäge, die gleichmäßig von beiden Seiten hin und her gezogen werden muss. Das Ganze symbolisiert die gemeinsame Arbeit und Gleichberechtigung des Paares.

Autokorso
Hochzeitsfoto vom Profi-FotografenDie Fahrt von der Trauung zum Festsaal muss natürlich auch standesgemäß ablaufen; hier kommt der vierte beliebte Brauch ins Spiel: Mit dem Brautpaar vorne fährt die gesamte Gesellschaft gemeinsam und hintereinander mit ihren Wagen zur Örtlichkeit der Feier. Vorher wurden die Autos von Freunden des Paares mit weißen Bändern oder Blumen geschmückt. Mittlerweile fährt das Brautpaar oft nicht mehr in ihrem eigenen Auto, sondern gönnt sich eine Fahrt im Oldtimer, einer Limousine oder Kutsche.

Brautentführung
Auf vielen Hochzeiten erlauben sich die guten Freunde des Paares einen Streich und entführen die Braut. Sie ziehen dabei mit ihr von Kneipe zu Kneipe und werden währenddessen von ihrem Bräutigam verfolgt. Mittlerweile ist es aus zeitlichen Gründen auch üblich geworden, statt zu mehreren Lokalen an einen bestimmten Ort zu gehen und den Mann mit Hinweisen auf diesen auszustatten. Um seine Frau wieder zu bekommen, muss er entweder die Runde in der Kneipe bezahlen oder eine lustige Aufgabe erfüllen, wie beispielsweise einen Tanz darbieten.

Brautschuh
Noch von früher bekannt ist der Brauch, die Schuhe der Braut mit Pfennigstücken beziehungsweise Centstücken zu bezahlen, was Sparsamkeit darstellen soll. Auf der Hochzeitsfeier werden die Brautschuhe letztendlich symbolisch unter der Hochzeitsgesellschaft versteigert. Die Gäste legen ihre Gebote in den Schuh, werden am Ende jedoch vom Bräutigam überboten, der den Schuh seiner Frau samt Geldinhalt behalten darf – eine schöne Art der Spende an das Paar.

Brautstrauß

Was wäre eine Hochzeit wohl ohne den symbolischen Wurf des Brautstraußes? Gegen Ende der Hochzeitsfeier versammeln sich alle unverheirateten Freundinnen der Braut. Diese dreht sich dann mit dem Rücken zu ihnen und wirft ihren Brautstrauß über ihre Schulter den Frauen zu. Das Fangen des Straußes gilt noch heute als Zeichen für eine anstehende Hochzeit.

Hochzeitstorte anschneiden
Natürlich gehört zu jeder Hochzeitsfeier ein Kuchenbuffet. Höhepunkt dieses ist die Hochzeitstorte, die oft separat und in Begleitung von Musik und Wunderkerzen den Gästen präsentiert und zu den restlichen Leckereien gebracht wird. Vor den Gästen schneiden Braut und Bräutigam die Torte gemeinsam an, wobei laut Tradition am Ende der die Hosen in der Beziehung anhat, welcher dabei die Hand oben hält. Mittlerweile sind schlaue Paare dazu übergegangen, die Hände beim Schneiden nebeneinander statt aufeinander zu legen.

Etwas Altes, etwas Neues ...
Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues und einen Glückspfennig im Schuh – so lautet ein alter Brauch aus England, der sich heutzutage auch großer Beliebtheit im deutschsprachigen Raum erfreut. Dabei hat jedes der Dinge eine besondere Bedeutung: Etwas Altes steht für das Leben vor der Hochzeit und etwas Neues für ihr Leben danach. Der geliehene Gegenstand soll Glück bringen und steht für die Freundschaft. Etwas Blaues, wie beispielsweise ein blaues Strumpfband, bedeutet Treue und der Pfennig im Schuh symbolisiert Wohlstand. Gute Zutaten für eine glückliche Ehe also!

Streiche
Mancherorts ist es Tradition, dem Brautpaar am Tag seiner Hochzeit in deren Wohnung einen Streich zu spielen. Dieser wird tagsüber vorbereitet und vom Paar erst entdeckt, wenn es nach der Feier nach Hause kommt. Es werden zum Beispiel gerne im Schlafzimmer Luftballons verteilt oder der Boden mit gefüllten Pappbechern voll gestellt. Gemein wäre, lauter zu verschiedenen Zeiten klingelnde Wecker in der Wohnung zu verstecken oder Salz und Zucker auszutauschen.